44 tote Delfine angeschwemmt

von | wdcs | München | 21. Januar 2003

Jährliches Delfin-Massensterben im Atlantik als Beifang der europäischen Fischereiflotten geht weiter.

WDCSDer WDCS, Whale and Dolphin Conservation Society, liegen Informationen vor, dass allein in den letzten zwei Wochen 44 tote Delfine an die Küsten Südwestenglands angespült wurden. 33 weitere tote Delfine waren bereits im Dezember aufgefunden worden. Die Körper weisen Verletzungen von Fischernetzen auf und sind nur die Spitze des Eisbergs der jährlichen Beifangopfer der winterlichen, meist französischen Hochseefischerei auf Barsch, Makrelen und Thunfisch mit Schlepp- aber auch Stellnetzen.

Die meisten der in den Netzen ertrunkenen bzw. erstickten Delfine werden jedoch nicht an die Strände gespült, sondern sinken auf hoher See auf den Grund. Nur ein Bruchteil wird an die europäischen Küsten geschwemmt. In der letzten Fangsaison waren es von Januar bis April 2002 allein 300 tote Delfine an der französischen und über 120 an der britischen Küste.

Die Delfine ertrinken oder ersticken auf schmerzhafte und grausame Weise in den Netzen. Es ist ein grausamer Todeskampf, den die Tiere fast immer verlieren. Offiziell will niemand ihren Tod als Beifang, aber alle Beteiligten nehmen es tatenlos in Kauf, klagt Alison Ross, Fischerei-Expertin der WDCS.

Zwar ist die Europäische Union (EU) dabei, auch das Thema Beifang im Rahmen einer neuen Fischereipolitik anzugehen, konkrete Maßnahmen lassen aber auf sich warten. Ein schon 2001 von der WDCS vorgelegter Maßnahmenplan zur Verhinderung von Beifang sieht u.a. klare Kontroll- und Vollzugsmechanismen vor. Nicolas Entrup von der WDCS Deutschland fordert: Die EU muss endlich handeln und darf der jährlichen Massentötung von Delfinen nicht länger tatenlos zusehen. Die Lösungsvorschläge liegen seit langem auf dem Tisch!

Dies ist eine Pressemitteilung der Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS).