Das Verschwinden der Delphine im Mittelmeer

Das australische Filmteam earthOCEAN veröffentlicht den vierten Teil seiner Filmserie über die Wale des Mittelmeers: „Disappearing Dolphins“. Einst war der Gewöhnliche Delphin überall im Mittelmeer verbreitet. Heute nimmt der Bestand rasch ab.

earthOCEAN Disappearing Dolphins. Photo Giovanni Bearzi

Warum verschwinden die Delphine so schnell? Das earthOCEAN Team Chris und Genevieve Johnson spricht mit Giovanni Bearzi, dem Präsidenten des Tethys Research Institute in Italien und Pew Marine Conservation Fellow. Giovanni erforscht die küstennah vorkommenden Delphine des östlichen Mittelmeers seit zwei Jahrzehnten. Was als Studie der Ökologie und des Verhaltens begann, wurde zum systematischen Nachweis ihres Verschwindens.

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Ökologische Effekte von Offshore-Windparks besser abschätzbar

Vor den Küsten von Nord- und Ostsee sollen in den nächsten Jahren mehr als 30 Windparks entstehen, meist außerhalb unserer Sichtweite von Land aus. Welche ökologischen Folgen der Bau und Betrieb dieser Offshore-Windparks auf dort lebende Wale, Robben und Seevögel haben könnten, stellten Wissenschaftler aus Kiel, Büsum und Stralsund nach fünfjährigen Forschungsarbeiten bei der abschließenden Tagung des Verbundforschungsvorhabens MINOS in Hamburg vor.

30 Seehunden wurden Sender aufgeklebt, die Position, Schwimmgeschwindigkeit und Tauchtiefen der Tiere aufzeichneten und sich nach mehreren Wochen ablösten. 279 auf diese Weise ermittelte Routen erbrachten grundlegend neue Erkenntnisse über die Biologie der Seehunde. „Die Seehunde des Wattenmeeres unternehmen regelmäßig mehrtägige Beutezüge in eine Tiefenzone von 10 bis 30 Metern. Den Küstenbereich nutzen sie lediglich zur Fortpflanzung und zum Ausruhen. Weil die meisten geplanten Offshore-Anlagen weiter draußen liegen, sind Schädigungen wenig wahrscheinlich“, bilanziert Professor Dieter Adelung vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften in Kiel. 

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Wal und Mensch: Munitionssprengungen gefährden Wale. Vortrag am 09.01.08

Es ist wieder soweit. Am 9. Januar startet die Vorlesungsreihe Wal und Mensch mit einem Vortrag des Biologen Sven Koschinski über die Gefährdungen, die von Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee ausgehen. Schweinswale und Munitionsaltlasten Auswirkungen von Sprengungen und Alternativen zur traditionellen Räumung Ein Vortrag von Sven Koschinski,  Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V., München Der … Weiterlesen

SOS für Schweinswale

Für Schweinswale in der Ostsee war  2007 ein sehr schlechtes Jahr. Wie Strandfunde  entlang der deutschen Küste zwischen Flensburg und Greifswald belegen, sind über 100  der kleinen Wale umgekommen. Diese  Bilanz der Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere (GSM) ist dramatisch. „Es wurden mehr als doppelt so viele Kadaver angetrieben wie  2006“, sagt Hans-Jürgen Schütte, der das GSM-Projekt „Wassersportler sichten Schweinswale“ koordiniert

Die Todesursachen sind fast immer anthropogen, von Menschen gemacht. Der sensible Lebensraum Ostsee ist zu einer Wasserstraße mit starkem  Schiffsverkehr verkommen, von Schadstoffen aus Industrie und Landwirtschaft verschmutzt und überdüngt. Kriegsaltlasten, militärische Übungen und die Ausbeutung von Bodenschätzen wie Kies und Sand, Öl und Erdgas,  machen das einzigartige Ökosystem  buchstäblich lebensfeindlich.

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Lärmschutz für Schweinswale

Wissenschaftler erforschen die Schallausbreitung beim Bau von Offshore-Windenergieanlagen

Offshore-Windenergieanlagen leisten einen zunehmenden Beitrag zur Energieerzeugung in Deutschland. Aber welche Auswirkungen haben die großen Windparks in Nord- und Ostsee auf die Tierwelt? Vor allem der Schall, der beim Einrammen der Pfähle in den Meeresboden entsteht, steht im Verdacht, für Meerestiere gefährlich zu sein. Mit Rammgeräuschen und deren Auswirkungen beschäftigen sich seit einigen Jahren die Forscher des Instituts für Statik und Dynamik (ISD, Leitung: Prof. Dr.-Ing. Raimund Rolfes) der Leibniz Universität Hannover gemeinsam mit den Partnern DEWI (Deutsches Windenergieinstitut) und ITAP (Institut für technische und angewandte Physik, Oldenburg). Jetzt sind zwei Forschungsprojekte zur Weiterentwicklung und Erprobung von Lärmschutzmaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 1,5 Millionen Euro vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) genehmigt worden. Die beiden Projekte "Schall 3" und "FINO 3" sind Verbundvorhaben. Das heißt, dass sich verschiedene Partner aus der Industrie an den Projekten beteiligen und dafür zusätzlich Förderung beantragen.

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Experte kritisiert Mythos der Walfänger „Wale fressen zu viel Fisch“

Internationale Experten üben erneut Kritik an der von der isländischen und japanischen Walfanglobby fortwährend genutzten Theorie, dass Wale zu viel Fisch fressen und Walbestände aus diesem Grund bejagt werden müssen, um die Walpopulationen gering zu halten. In seinem von der internationalen Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS heute veröffentlichten Bericht „Iceland, Whaling and Ecosystem-based Fishery Management“ fordert der Meeresforscher Dr. Peter Corkeron die Regierungen Islands und anderer Walfangnationen auf, diesem Märchen abzuschwören und selbst die Führung in der Entwicklung zu einem nachhaltigen Fischereimanagement zu übernehmen.

Corkeron Report: Iceland, Whaling and Ecosystem-based Fishery ManagementIn dem Bericht fokussiert Dr. Corkeron auf die Evaluierung des isländischen Fischereimanagements und zeigt auf, wie Hypothesen für politische Zwecke manipuliert und missbraucht werden. Darüber hinaus kritisiert Corkeron die im Rahmen des so genannten „wissenschaftlichen Walfangprogramms Islands“ durchgeführten Studien.

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Peru: Delfine in Gefahr

Der Delfinbestand Perus ist gefährdet. Das gilt nicht nur für die Meeresdelfine, sondern vor allem für die äußerst seltenen rosa Flussdelfine der Regenwaldregionen. Trotz offiziellem Fangverbot werden in Peru nach Schätzungen der peruanischen Umweltorganisation "Mundo Azul" jährlich mindestens 20.000 Meeresdelfine getötet – zum menschlichen Verzehr und als Fischköder. Arte sendet dieser Tage einen Film von Uli Pförtner über die Delfine Perus.

Für die Fischer ist der Delfinfang eine wichtige Einnahmequelle. Dass lebende Delfine allerdings viel mehr Geld einbringen könnten, wollen der deutsche Biologe Stefan Austermühle und seine peruanische Frau Nina Pardo beweisen. Sie propagieren Delfintourismus statt Delfinfang.

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NABU informiert im Internet über Schäden durch Altmunition in Nord- und Ostsee

Zwischen 400.000 und 1,3 Millionen Tonnen Munition werden als gefährliches Erbe zweier Weltkriege am Grund von Nord- und Ostsee vermutet. Auf einem ganztägigen Symposium von NABU, Gesellschaft zur Rettung der Delphine GRD und Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere GSM über neue Methoden zur Munitionsbeseitigung in Nord- und Ostsee hatten Experten am 19. Oktober 2007 in Kiel bestätigt, dass eine schadlose Beseitigung von Rüstungsaltlasten im Meer auch ohne Sprengung möglich ist. Zusammenfassungen der Vorträge und Präsentationen einschließlich der Ergebnisse der Diskussion sind jetzt unter www.NABU-Meeresschutz.de zu finden.

Damit steht Interessierten erstmals im Internet ein umfassendes Informationsangebot über Umweltauswirkungen von Altmunition im Meer und deren umweltfreundliche Beseitigung zur Verfügung.Ergänzt wird die Darstellung um spezielle Informationen und Fragestellungen zur Rüstungsaltlast *Kolberger Heide" in der Kieler Außenförde.

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Weckruf: Artenschützer appellieren an die Regierungen der Mittelmeer- und Schwarzmeer-Anrainerstaaten

Bei der dritten Vertragsstaatenkonferenz zum Schutz von Walen und Delfinen im Mittelmeer und im Schwarzen Meer werfen Artenschützer den Regierungen Tatenlosigkeit vor.

ACCOBAMSHeute, am vierten und gleichzeitig letzten Tag der Vertragsstaatenkonferenz zum Schutz von Walen und Delfinen im Mittelmeer und im Schwarzen Meer (ACCOBAMS), richteten Artenschützer einen dringlichen Appell an die Regierungen der Anrainerstaaten. Ihrer Ansicht nach haben es die Vertragsstaaten bis zum heutigen Tag versäumt, das ambitionierte Schutzabkommen und die von den Staaten selbst getroffenen Beschlüsse umzusetzen.

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Sprengung vor Sassnitz bedroht Ostsee-Schweinswale

Naturschutzverbände protestieren gegen die für den 2. Oktober geplante Sprengung einer Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg vor der rügenschen Ostseeküste bei Sassnitz. Nach Ansicht der Verbände (BUND Mecklenburg-Vorpommern, NABU, GSM/Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere und GRD/Gesellschaft zur Rettung der Delphine) gefährdet die Sprengung die vom Aussterben bedrohten Schweinswale in vorpommerschen Gewässern.

Bereits am 14. März wurde vor Sassnitz eine 500 kg Fliegerbombe gesprengt. Als Antwort auf ihre Protestbriefe erhielten die Verbände von Umweltminister Dr. Till Backhaus (Mecklenburg-Vorpommern) die Zusicherung, man werde sich bemühen, Möglichkeiten zum Schutz des Lebensraums Ostsee und der in der Ostsee lebenden Arten bei erforderlichen Munitionssprengungen umzusetzen. Ein Sprecher des Landes-Innenministeriums betonte, Sprengungen in der Ostsee seien die absolute Ausnahme. Es sieht bislang nicht danach aus, dass dieser Rhetorik auch Taten folgen kommentiert der Biologe Ulrich Karlowski von der GRD.

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