Nur ein Jahr nach der Kinoveröffentlichung wird der Oscar prämierte Dokumentarfilm „Die Bucht“ im deutschen Fernsehen gezeigt. Der Film beschreibt den Delphinfang vor Taiji, das brutale Töten der Tiere und die Gewinnung von Delphinen für die Delphinarienindustrie.
Der private Fernsehsender Vox zeigt heute am 11. September um 20.15 Uhr den Dokumentarfilm „Die Bucht“ von Regisseur Louie Psihoyos. Der Film entstand unter Einsatz von „James Bond“-Methoden mit versteckten und ferngelenkten Kameras (Cetacea.de berichtete).
Der ehemalige Delphintrainer Ric O’Barry setzt sich seit Jahren als Direktor der Organisation Save Japan Dolphins für das Wohl der Delphine vor Taiji ein. Dabei setzt er in erster Linie auf Aufklärung und weniger auf Konfrontation. Beharrlich versucht er Jagd- und Tötungsmethoden der Fischer von Taiji in Japan und weltweit bekannt zu machen.
Doch der Fang wird weiter fortgesetzt. Jedes Jahr sterben bis zu 2000 Delphine und Kleinwale in Taiji. Dabei ist der Konsum des Delphinfleisches alles andere als gesund. Das Fleisch der gefangenen Meeressäuger hat einen extrem hohen Methyl-Quecksilber Anteil.
Am 1. September hat die neue Fangsaison in Taiji begonnen. In den ersten zehn Tagen sind unter hoher Medienbeachtung allerdings keine Tiere getötet worden. Es sind allerdings Tiere gefangen genommen worden, die für Delphinarien verwendet werden sollen. Die World Association for Zoos and Aquariums (WAZA) hatte im Sommer mit der Tochterorganisation JAZA vereinbart, dass im September keine Tiere getötet, sondern nur für Delphinarien gefangengenommen werden sollen. Was passiert im Oktober?
Für die Whale and Dolphin Conservation Society WDCS und OceanCare ist der Schriftsteller Hans Peter Roth in Japan und berichtet vom aktuellen Fang. Von Hans Peter Roth und Ric O’Barry stammt das Buch „Die Bucht. Flippers grausames Ende“, das 2010 bei Delius Klasing erschienen ist.
Wie können Sie helfen?
- Schreiben Sie an den japanischen Botschafter Dr. Takahiro Shinyo .
- Unterschreiben Sie (als Facebook Mitglied) die Petition gegen den japanischen Delphinfang.
- Die WAZA hat sich öffentlich gegen das Massenabschlachten von Meeressäugern und die Methode der Delfintreibjagd ausgesprochen. Das ist aber nicht genug, denn die japanische Mitgliedsorganisation JAZA spricht sich nicht gegen diese Methoden aus. Fordern Sie bei der World Association for Zoos and Aquariums (WAZA) die Einhaltung der ethischen Grundlinien durch alle angeschlossenen Verbände und den Ausschluss der JAZA vom Weltverband.
Eine Bitte im Sinne der Sache: Schreiben Sie, aber schreiben Sie freundlich trotz aller verständlichen Wut und hoher Emotionen. Auch bei uns erleiden Tiere im Verborgenen Leid und Schmerzen. Wir haben keine Position des besseren Umgehens mit Tieren und dürfen uns nicht hochnäsig zu einem barbarischen Vorgehen äußern (Siehe Jonathan Safran Foer (2010): Tiere essen, hier Besprechung bei ZDF aspekte oder der in großen Teilen auch in Deutschland zutreffende Film „Earthlings“, hier bei Google Video).
Weitere Beiträge auf Vox werden sein:
Ein Interview mit Ric O’Barry (20.10 Uhr und 21.50 Uhr) und eine SpiegelTV Dokumentation „Flippers Erben – Wenn die Freiheit am Beckenrand endet“ (22 Uhr).
Links zum Artikel
Save Japan Dolphins / Earth Island Institute
Whale and Dolphin Conservation Society
