Schweinswale in der Weser

von | GRD | München | 22. Mai 2006

Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD), richtet einen Aufruf an alle Delfinfreunde im Raum Bremerhaven, Nordenham und Umgebung. In Zusammenarbeit mit den Unteren Naturschutzbehörden findet ab sofort eine Erhebung zum Vorkommen des Schweinswals Weser-Ästuar bis in die Unterweser bei Bremerhaven und Nordenham. Die GRD bitte um Mithilfe.

Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) hat zusammen mit den Unteren Naturschutzbehörden ein Schweinswal-Rettungsprojekt in der Weser ins Leben gerufen. Eine Datenerhebung zum Schweinswalvorkommen im Weser-Ästuar bis in die Unterweser bei Bremerhaven und Nordenham wurde gestartet.

Vor allem der Weserteil bei Bremerhafen, nähe dem Stadtteil Fischereihafen und nähe Nordenham bei den Stadtteilen Blexen, Einswarden und Friedrich-August-Hütte soll genau unter die Lupe genommen werden.

Für die Datenerhebung bitten wir alle Delfinfreunde in Bremerhaven, Nordenham und entlang des Weser-Ästuars sowie die Fähr- und Bootsfahrer und Urlauber, die diese Region demnächst besuchen werden, die Augen offen zu halten und Schweinswalbeobachtungen zu melden. Einen Schweinswal-Sichtungsbogen sowie weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der GRD .

Zum Hintergrund: Im Frühjahr wandern Schweinswale, auch Kleine Tümmler genannt, weit in die Flussmündungen von Weser und Elbe hinein. In der Weser bei Bremerhaven gebären Deutschlands einzige residente Wale sogar ihre Jungen und nutzen das Nahrungsangebot des Flusses und seiner Flachwasserbereiche von April bis Juni für ihre Jungenaufzucht – umgeben von emsigem Schiffsverkehr.

Leider werden immer wieder Schweinswalmütter und ihre Neugeborenen vor allem von privaten Motorbooten überfahren oder Schweinswalbabys von Heckwellen ans Ufer geworfen, wo sie in der Sonne qualvoll verenden. Bereits vier Schweinswale wurden dieses Jahr in der Wesermündung Opfer unverantwortlicher Motorbootfahrer.

Um den Schweinswalen die Chance zur Reproduktion und ein Überleben in diesem Gebiet zu geben, fordert die GRD ein temporäres Fahrverbot für Motorboote in sensiblen Flussbereichen während der Zeit der Jungenaufzucht.

Diese Meldung basiert auf einer Mitteilung der Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD).