Spektakuläre Bilder: Der Blaue Planet startet im deutschen Fernsehen

von Jan Herrmann | WDR / Cetacea.de | | 16. Januar 2018

Leuchtende Tiefsee, extreme Küstenregionen, faszinierende Korallenriffe: Die ARD zeigt ab dem 19. Februar montags von 20.15 bis 21.00 Uhr die beeindruckende sechsteilige BBC/WDR-Dokuserie „Der Blaue Planet“. Das Publikum erwartet eine magische Reise in die Welt der Meere und ihrer Bewohner, zu der die Musik von Hollywood-Legende Hans Zimmer und die Erzählweise von Schauspieler Axel Milberg erheblich beitragen.

Großer Erfolg in Großbritannien

Die Ausstrahlung von Blue Planet II hat ab Oktober 2017 in Großbritannien für großes Interesse gesorgt. Die einzelnen Episoden hatten jeweils mehr als 10 Millionen Zuschauer. Das Medienecho war enorm. Nun kommt die Naturdokumentation nach Deutschland.

Jahrelanger Einsatz zahlt sich aus

Die Filmteams begaben sich während einer Drehzeit von vier Jahren auf 125 Expeditionen, bereisten 39 Länder, verbrachten mehr als 6.000 Stunden auf Tauchgängen und filmten auf jedem Kontinent und in jedem Ozean – von den Küsten bis in die Tiefsee. Das Ergebnis sind sechs faszinierende Folgen, die viele bisher noch nie gefilmte Verhaltensweisen in der Tierwelt zum Vorschein bringen und einen außergewöhnlichen Blick auf das Leben unter und über der Meeresoberfläche bieten.

High-Tech ermöglicht Einblicke

Zum ersten Mal erforschten bemannte Unterwasserfahrzeuge die Tiefen der Antarktis. An den Küsten abgelegener Inseln trafen die Crews auf Fische, die fast nur auf dem Land leben. Oder auf Stachelmakrelen, die Seevögel im Flug fangen. Es gelangen Aufnahmen von Zackenbarschen, die zusammen mit Kraken kleine Fische jagen. Der spektakulärste Fund war ein Lippfisch, der Korallenauswüchse wie einen Amboss verwendet, um Muscheln aufzuknacken. Schleppkameras filmten Raubfische und Delfine aus nächster Nähe, während diese mit Höchstgeschwindigkeit durch den Ozean schwammen. Saugkameras ermöglichen es dem Publikum, auf dem Rücken gigantischer Wesen wie Walhaien oder Orcas mit zu schwimmen – und Unterwasser-Endoskopkameras mit extrem hoher Auflösung erlauben die persönliche Begegnung mit den kleinsten Lebewesen.

Plastik überall und Walrossnachwuchs ohne Ruheplatz

Der Blaue Planet ist nicht nur eine Ansammlung von Geschichten aus dem Meer, die so noch niemals zuvor gezeigt worden sind. Blue Planet II weißt auch konsequent auf die Einflüsse hin, die der Mensch den Meeren und seinen Bewohnern aufzwingt. In britischen Medien wurde nach den Aussendungen vehement diskutiert, welche Schlüsse wir nach diesem dringenden Hinweis auf Umweltverschmutzung und Folgen der globalen Erwärmung zu ziehen haben. Es wurde aber auch kritisiert, dass bestimmte Aufnahmen unter Laborbedingungen an Bord eines Schiffes gemacht worden sind.

Appetit auf Meer

Deutschen Zuschauern wird leider eine etwas gekürzte Version serviert. Aus den sieben britischen Folgen sind hierzulande sechs Folgen geworden. Außerdem waren die britischen Episoden knapp eine Stunde lang, während in Deutschland 45 Minuten pro Folge geplant sind. Der fehlenden Viertelstunde ist wahrscheinlich der knapp 15minütige Schluss jeder Folge zum Opfer gefallen. Das wäre schade, denn in diesem „Into the Blue“ genannten Abschnitt wurde als „Making of“ gezeigt, wie es zu den spektakulären Aufnahmen gekommen ist und wie aufwendig die Dreharbeiten waren.

Sir David Attenborough berichtet über die Gefahren durch Plastikmüll

The oceans are under threat now as never before in human history

David Attenborough

Die siebte Folge des englischen Originals wird in Deutschland gar nicht ausgestrahlt. Es ist zu hoffen, dass das später nachgeholt wird. Denn hier wird noch einmal explizit auf das Verhältnis von Mensch und Natur eingegangen. Diese Folge zeigt unter anderem

  • das Wiedererstarken der norwegischen Heringsbestände und das Bemühen die Interessen der Schwertwale, der Buckelwale und der Fischerei in Einklang zu bringen. Die Arbeit von Eve Jourdain und Leif Nøttestad wird portraitiert.
  • die weltweite Verbreitung von Plastikmüll mit eindrucksvollen Bildern eines Pottwaljungtiers, das auf einem Plastikeimer kaut, ähnlich zu den Funden in den Mägen der 2016 an den Nordseeküsten gestrandeten Pottwale.
  • wie das Engagement Einzelner einen wichtigen Unterschied machen kann. Hier startete Len Peters auf Trinidad eine Aufklärungskampagne zum Schutz der Lederschildkröte. Mit Hilfe anderer Einheimischer und einem nachhaltigen Tourismus kann sich der Bestand wieder erholen.
  • die Gefahren durch unkontrollierte Fischerei am Beispiel des Walhais.
  • eine Ansammlung von Pottwalen vor Sri Lanka, die auf etwa 300 Tiere geschätzt wird.
  • die fatalen Auswirkungen des Verbrennens von fossilen Kohlenstoffen auf die Korallenbestände.

Trotz der Kürzungen sollten Sie diese Serie keinesfalls verpassen. Notieren Sie die Sendetermine und schauen Sie sich an wie einzigartig unsere Meere sind:

Die Sendetermine im Überblick (jeweils Montag, ARD um 20.15 Uhr):

  • Unbekannte Ozeane, 19. Februar 2018
  • Leuchtende Tiefsee, 26. Februar 2018
  • Faszination Korallenriff, 5. März 2018
  • Auf hoher See, 12. März 2018
  • Unterwasserdschungel, 19. März 2018
  • Extremwelt Küste, 26. März 2018

Mit Material der ARD

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