Nachdem Anfang März ein an der belgischen Küste tot angeschwemmter Buckelwal für Schlagzeilen gesorgt hatte, folgt jetzt die nächste europäische Sichtung dieser Art vor der polnischen Küste.
Am 5. März wurde eine etwa 10,5 Meter lange und 15 Tonnen schwere Buckelwalkuh bei Lombardsijde in der Nähe von Nieuwpoort tot am Strand gefunden. Das hatte in Belgien für grosses Aufsehen gesorgt. Denn die letzte Strandung dieser Art hat dort im Jahr 1751 stattgefunden. Als Todesursache wurde eine Schiffskollision ausgemacht. Spuren von Schiffsschrauben wiesen darauf hin.
Nun konnte in der Danziger Bucht ein etwa 10 Meter langer Buckelwal bei der Jagd auf Sprotten beobachtet werden. Das Tier scheint in gutem Ernährungszustand zu sein.
Buckelwale lassen sich dank der charakteristischen Färbung und der sehr langen Flipper leicht identifizieren. In Nord- und Ostsee sind sie nicht heimisch, tauchen aber gelegentlich als Irrgast in diesen Gewässern auf. 2002 und 2003 sind insgesamt 3 Buckelwale an der niederländischen Küste gestrandet und auch beim dänischen Projekt Fokus på hvaler i Denmark konnten wenige Buckelwalsichtungen dokumentiert werden.
Polen ist auch das Gastgeberland der diesjährigen Konferenz der European Cetacean Society ECS. Vom 2. bis zum 7. April treffen sich in Gdynia internationale Walforscher und stellen Ergebnisse Ihre aktuellen Forschungsprojekte vor. Das Motto der diesjährigen Konferenz lautet Marine Mammals and Man in Coastal Ecosystems: Can They Co-exist? und man mag beinahe annehmen, dass Iwona Kuklik und das Konferenzteam einen besonders guten Draht zu den Walen haben, wenn sie diesen besonderen Gast organisieren konnten.
[Update 1.4.2006] GSM-Mitarbeiter Dr. Andreas Pfander hat uns den Link zu einer Photoserie über diesen Buckelwal zukommen lassen. Schauen Sie sich Bilder vom Ostseebesucher in der Galeria zdjęć humbaka beim Ozeanographischen Institut der Universität Danzig an.
Bei Hvaler.dk findet sich auch der Hinweis auf die letzte dänische Sichtung am 25.2.2004 in Sønderborg Havn.
Herzlichen Dank an Radek Koza für die Erlaubnis zum Zeigen der Abbildung. Radek Koza arbeitet für die Hel Marine Station in Polen.
Meldung bei Reuters