Die Eisschmelze im Nordpolarmeer hat in diesem Jahr wieder dramatische Ausmaße angenommen. Nach heute veröffentlichten Zahlen schrumpfte die Eisfläche der Arktis auf 4,41 Millionen Quadratkilometer, das ist der viert-niedrigste Stand seit Beginn der Satellitenmessungen.
Der durch den Klimawandel beschleunigte Rückgang des Meereises führ zu schwerwiegenden Veränderungen im arktischen Ozean. Fische in der Barentssee wandern nach Norden ab, bis zu 160 Kilometer pro Dekade. Auch neue Arten stoßen ins zunehmend eisfreie Terrain vor: In der Kanadischen und Norwegischen Arktis werden vermehrt Orcas gesichtet. „Wenn neue große Raubtiere wie Orcas einwandern, können sie das gesamte Ökosystem des arktischen Ozeans verändern“, warnt Dr. Sybille Klenzendorf vom WWF-Arktisprogramm. Die neuen Räuber machen Jagd auf andere Meeressäuger von Robben bis zum Grönlandwal.