Der Schweinswal in der Ostsee – kleiner Wal in großer Not

von | ZFMK | Bonn | 10. Mai 2005

Das zoologische Forschungsmuseum Koenig begeht den internationalen Tag des Schweinswals vorgezogen. Vortrag von Petra Deimer am 12. Mai. Bilder-Ausstellung bis zum 26. Juni.

Am 12.05.2005 begehen das europäische Kleinwalabkommen ASCOBANS (Agreement on the Conservation of small Cetaceans of the Baltic and North Seas) und das zoologische Forschungsmuseum Koenig den internationalen Tag des Schweinswals (15.05.2005) mit einem Vortrag und einer Informationsausstellung zeitlich vorgezogen. Die bekannte Meeresbiologin Petra Deimer und Vorsitzende der Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere wird einen Vortrag halten: 

Der Schweinswal in der Ostsee: 
Kleiner Wal in großer Not

am Donnerstag, 12.05.2005, um 19.00 Uhr

im Hörsaal des Museums Alexander Koenig

Der Eintritt ist frei.

Im Anschluss gibt es Gelegenheit zur Besichtigung der Informationsausstellung „Kleinwale – Künstler unter Wasser“, die aus einem Informationsteil und insgesamt 11 Wal-Bildern der Künstler Martin Camm und Phil Coles besteht. Die Ausstellung ist im Anschluss bis zum 26.06.2005 zu sehen.

Dem Ostsee-Schweinswal ist jeder dritte Sonntag im Mai gewidmet. Doch der Ehrentag hat einen traurigen Hintergrund, denn der Kleine Tümmler, wie der etwa 1,60 m lange Wal auch genannt wird, ist in der Ostsee vom Aussterben bedroht. Schätzungen zufolge existieren in der westlichen Ostsee noch 800 – 1000 Schweinswale, während in der Zentralen und Östlichen Ostsee nur noch 100 Individuen dieser Art vorkommen. 

Schadstoffe, Unterwasserlärm und vor allem die Fischerei machen den Meeressäugern das Überleben schwer. Zu viele gelangen als sogenannter „Beifang“ in Fischernetze. Die Schweinswale können die Netze aus Kunststoffgarn weder sehen noch mit ihrem Echolot erfassen. Sie verheddern sich, können nicht mehr zum Atmen auftauchen und ersticken.

Zum Schutz der Schweinswal wurde unter dem „Abkommen zur Erhaltung der Kleinwale in Nord- und Ostsee“ (ASCOBANS) ein Rettungsplan erarbeitet. Er beinhaltet die Empfehlung zur Umrüstung auf weniger gefährliche Fischfangtechniken (Langleinen statt Treibnetze und Fischreusen statt Stellnetze). 

Die Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere (GSM) hat sich ebenfalls dem Schutz der Schweinswale verschrieben und bittet Seefahrer um Mithilfe. Schweinswalsichtungen sollen, möglichst mit ausführlichen Angaben wie GPS-Daten, angegeben werden. Die Sichtungsdaten helfen, Schutzgebiete auszuweisen. 

Einst lebten Schweinswale zahlreich überall in der Ostsee und wurden als „Schweine des Meeres“ gegessen.
Weitere Informationen erhalten Sie unter:www.ascobans.orgGesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere (GSM)

Dies ist eine Presseerklärung des  Zoologischen Forschungsinstituts und Museum Alexander Koenig.