Schon drei Sitzungstage hat die Walfangkonferenz in Santiago de Chile hinter sich. Insgesamt scheint sich die Stimmung einer Annäherung zwischen Pro- und Contra-Walfangnationen zu bewahrheiten.
Die Delegierten haben sich auf die Einsetzung einer Arbeitsgruppe für die Zukunft des Walschutzes geeinigt. Die Delegationsleiter der Mitgliedsländer haben in einer geschlossenen Sitzung die Gründung einer Arbeitsgruppe beschlossen, die verhandlungsfähige Vorschläge für einen besseren Walschutz erarbeiten soll (vienna.at).
Japan hat angeboten, den sogenannten wissenschaftlichen Walfang aufzugeben, wenn der Küstenwalfang erlaubt werden könne (Welt). Wichtige Entscheidungen wie die Beendigung des Moratoriums oder die Einrichtung eines Südatlantik-Walschutzgebietes wurden aber einvernehmlich vertagt und sollen erst nach weiteren Zwischenverhandlungen bei der nächsten IWC-Konferenz auf Madeira getroffen werden (Die Presse).
Schon am ersten Tag der Konferenz hat die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet erklärt, dass Chile seine eigenen Hoheitsgewässer zum Walschutzgebiet erklären will (Welt).
Dänemark versucht indes weiter, die Fangquote für Grönland zu erweitern ( WDCS-Blog). Daher ruft die WDCS zu einer Email-Aktion an die verantwortlichen Institutionen der Europäischen Union sowie einige selektiv ausgewählte EU-Mitgliedsstaaten auf.
Für aktuelle Zwischennachrichten und die Feinheiten der Auseinandersetzungen bzw. auch Nichtauseinandersetzungen zwischen den Delegierten empfehlen wir sehr den Besuch des WDCS Blog von Nicolas Entrup. Das IWC Office veröffentlicht jeden Tag eine Pressemitteilung. Wer die Verhandlungen live verfolgen möchte, der kann das Angebot der japanischen Walforschungsinstituts nutzen und sich einen Real-Stream ansehen. Die Zeitverschiebung beträgt sechs Stunden. Bei einem Tagungsbeginn um 8 Uhr, müssen wir also um 14 Uhr auf den Stream zugreifen.