Finnenblick zur Geschlechtsbestimmung, Grauwale und mehr

von | cetacea.de | Wittmund | 15. Oktober 2008

Bei einem kleinen Flukenschlag durch’s Internet am 15. Oktober 2008 haben wir Nachrichten über die Geschlechtsbestimmung Großer Tümmler, Blasenschleier als Lärmschutz für Schweinswale, die westlichen Grauwale und mehr gefunden.

Cetacea.de Krähennest - Nachrichten über Wale und DelfineGroße Tümmler kann man anhand der Finne nicht nur individuell unterscheiden, es lässt sich auch das Geschlecht per Finne bestimmen. Das haben die beiden Wissenschaftler Lucy Rowe und Stephen Dawson herausgefunden. Männliche Tiere zeigen mehr Narben und Kerben, während die bei beiden Geschlechtern auftretenden Hautläsionen bei weiblichen Tieren deutlich ausgeprägter waren. Die Forscher geben zu bedenken, dass diese Methode zunächst nur bei der Population im Doubtful Sound, Fjordland, Neuseeland anwendbar sei.
ROWE, L. E. u. S. M. DAWSON (2008):
Determining the sex of bottlenose dolphins from Doubtful Sound using dorsal fin photographs.
Mar. Mamm. Sci., DOI 10.1111/j.1748-7692.2008.00235.x
Einen kleinen Bericht zu dieser Veröffentlichung finden Sie bei wissenschaft.de.

Blasenschleier, die schon bei der Installation der Forschungsanlage FINO 3 als Lärmschutz von Schweinswalen eingesetzt wurden, helfen nach Auskunft vom schleswig-holsteinischen Innenstaatssekretär Ulrich Lorenz auch bei der Geräuschminderung von Munitionssprengungen. Dieses Verfahren soll in Zukunft eingesetzt werden (Hamburger Abendblatt).

Internationale Nachrichten IWC auf dem Weg zur Einigung? Im September hat sich eine Arbeitsgruppe der Internationalen Walfangkommission für vier Tage in St. Petersburg, Florida getroffen. Walschützer haben die Verschwiegenheit dieses Treffens kritisiert, denn sie konnten nicht an dem Treffen teilnehmen. Die IWC hält nicht öffentliche Zwischentreffen, die keine Entscheidungen treffen für eine normale internationale Gepflogenheit (IWC). Ergebnisse dieses Treffens sind meines Wissens noch nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Dafür kam es zum Eklat beim World Conservation Congress in Barcelona. Walfanggegner und Walfänger hatten sich auf eine gemeinsame Formulierung für einen Beschluß geeinigt. Die Aussage, dass es nicht ausreichend Daten gäbe, die belegten, dass das Töten von Walen zu höheren Fischfangzahlen führe, reichte in ihrer Schärfe aber den Australiern nicht. Auch so hätten die Walfangnationen eines ihrer wichtigsten Argumente in Frage gestellt, dass nämlich Wale getötet werden müssten, weil sie ihrer Meinung nach die Fischbestände reduzierten. Die australischen Vertreter, die den Verhandlungen die ganze Zeit beigewohnt hatten, zerschlugen den Kompromiss mit der Forderung, die gemeinsame Resolution solle beinhalten, dass die großen Wale keine signifikante Rolle bei der aktuellen globalen Fischereikrise spielten. Mehr zum Thema bei Deepwave und BBC.

Keine Ruhe für die westlichen Grauwale. Das Schicksal der letzten Grauwale hängt von dem Ergebnis von Einsprüchen an die russischen Behörden und Gerichte ab. Ein Ölkonsortium hatte zuvor abgelehnt, alternative Verläufe für eine Ölpipeline zu bedenken, die durch eine flache Lagune laufen soll, die von großer Bedeutung für die Ernährung der Grauwale ist (ScienceDaily).

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