Japanische Walfänger auf dem Weg in die Antarktis. Australien verkündet Walforschungsprogramm. Grünes Licht für den Walfleischhandel.
Ein gewaltiges Walforschungsprogramm hat der australische Umweltminister Peter Garrett angekündigt. Australien will rund drei Millionen Euro in die nicht letale Walforschung investieren. Dieses Programm dient auch als Signal an die japanischen Walfänger, denen vorgeworfen wird, dass ihr Forschungswalfang nur Deckmantel für eine kommerzielle Ausbeutung der Wale sei (AFP oder SPIEGEL). Zur gleichen Zeit hat die Walfangflotte um das Mutterschiff Nisshin Maru den Heimathafen Richtung Antarktis verlassen, um dort 850 Zwergwale und 50 Finnwale zu jagen (Planet Ark).
Dorthin wird Ende November auch das Sea Shepherd Schiff Steve Irwin starten, das gegen die Waljagd protestieren wird. Sea Shepherd steht zur Zeit im Mittelpunkt der Doku-Soap „Whale Wars“ die im Fernsehsender Animal Planet läuft und bis zu 1,1 Millionen Zuschauer erreicht. Die Zuschauerzahlen sind so gut, dass Animal Planet schon eine zweite Staffel plant, die dieses Jahr bei den Aktionen von Sea Shepherd gegen die japanischen Walfänger gedreht werden soll (Variety). Das japanische Institute of cetacean Research ist dagegen unglücklich über Falschaussagen in der Serie. Ein angeblicher Schuß auf Sea Shepherd Gründer und Kapitän Paul Watson wird als Täuschungsversuch der radikalen Umweltschützer und Werbemaßnahme für die TV-Serie dargestellt. Greenpeace wird dieses Jahr nicht in der Antarktis sein, sondern auf anderen Wegen gegen den japanischen Walfang protestieren (Cetacea.de berichtete).
Eine Walfleisch-Versorgungslücke ist in Japan nicht zu erwarten. Gerade hat ein Vertreter des japanischen Wirtschaftsministeriums den britischen BBC News bestätigt, dass eine Importlizenz für Walfleisch aus Norwegen und Island vergeben worden ist. Eine Sendung von 65 Tonnen Walfleisch wurde schon im Juni nach Japan gesendet, aber im Zoll festgehalten. Die Prüfung einer einwandfreien gesundheitlichen Qualität des Walfleisches scheint aber noch nicht abgeschlossen zu sein. Norwegische und isländische Walfänger dürften angesichts dieser Meldung jubeln, ist doch der Absatz von Walfleisch in ihren Ländern bescheiden und nicht sehr lukrativ. 60 Tonnen der Lieferung sind Finnwalfleisch der isländischen Firma Hvalur hf und etwa fünf Tonnen sind Zwergwalfleisch der norwegischen Firma Myklebust Trading. Dieser Handel ist nicht illegal, da die beteiligten Länder wegen ihrer Einsprüche nicht an die Vorgaben von IWC und CITES gebunden sind (BBC news).
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