Peru: Delfine in Gefahr

von | arte | Strasbourg | 24. November 2007

Der Delfinbestand Perus ist gefährdet. Das gilt nicht nur für die Meeresdelfine, sondern vor allem für die äußerst seltenen rosa Flussdelfine der Regenwaldregionen. Trotz offiziellem Fangverbot werden in Peru nach Schätzungen der peruanischen Umweltorganisation "Mundo Azul" jährlich mindestens 20.000 Meeresdelfine getötet – zum menschlichen Verzehr und als Fischköder. Arte sendet dieser Tage einen Film von Uli Pförtner über die Delfine Perus.

Für die Fischer ist der Delfinfang eine wichtige Einnahmequelle. Dass lebende Delfine allerdings viel mehr Geld einbringen könnten, wollen der deutsche Biologe Stefan Austermühle und seine peruanische Frau Nina Pardo beweisen. Sie propagieren Delfintourismus statt Delfinfang.

Von der Pazifikküste bis in das wenig bekannte peruanische Amazonasbecken begleitet "360º – Geo Reportage" den deutschen Biologen Stefan Austermühle und seine peruanische Frau Nina Pardo bei ihrem schwierigen Unterfangen, die peruanischen Fischer davon zu überzeugen, den Delfinfang aufzugeben.

Sowohl die Meeresdelfine vor der Küste Perus als auch die Flussdelfine der Regenwaldregion sind in ihrem Bestand gefährdet. Doch für die Fischer ist der Verkauf von Delfinfleisch eine wichtige Einnahmequelle. Nach wochenlanger Recherche ist endlich eine Razzia auf dem Fischmarkt von Callao, einer Hafenstadt nahe Lima, von Erfolg gekrönt. Der Einsatz ist für die Polizeibeamten wie auch für die Mitarbeiter von "Mundo Azul" angesichts der extremen Armut und der latenten Gewaltbereitschaft in Peru gefährlich. So galt der Verkauf billigen Delfinfleisches auf dem Schwarzmarkt in der Vergangenheit nicht als ernstzunehmendes Verbrechen.

Doch "Mundo Azul" macht mehr, als illegales Delfinfleisch aufzuspüren. Regelmäßig forscht Stefan Austermühle auch an Delfinen in freier Natur. Er fotografiert sie, um ihren Bestand zu erfassen. Und er will beweisen, dass es einen Zusammenhang zwischen der Überfischung der Meere, der Umweltverschmutzung und dem Rückgang der Delfinbestände gibt. Gleiches planen er und seine Frau auch im Amazonasgebiet. Am Pazifik trägt eines der Projekte von "Mundo Azuls" erste Früchte. Einige Fischer fahren zum ersten Mal mit ihren Booten Touristen zu den Delfinen hinaus, statt Jagd auf sie zu machen. Werden sie damit Erfolg haben?

Erstausstrahlung am 25.11.2007 um 14.50 Uhr, Wiederholung am 5.12. 14 Uhr. Über weitere Wiederholungen informieren Sie sich bitte auf der arte Website Dort finden Sie auch eine Bildgalerie, ein Making of und weitere Informationen.


360° – GEO Reportage

Peru – Delfine in Gefahr
Reportage, Deutschland / Frankreich 2007, ARTE, Erstausstrahlung, 52 Min.
Moderation: Simone von Stosch
Regie: Uli Pförtner

52 min.

Bei YouTube ein kurzer Trailer eingestellt.