Pottwale – Nasen mit Außenbordmotor

von | cetacea.de | Wittmund | 23. Mai 2009

Pottwale sind ganz besondere Vertreter der Wale und Tiere der Rekorde: Sie tragen das größte Gehirn im Tierreich, sind Tief- und Langtauchspezialisten und weisen enorme Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen auf. Der Kölner Biologe Dr. Stefan Huggenberger war im Januar 2006 zu Gast bei Wal und Mensch und hat über seine Untersuchungen zum Sonarsystem und zur Kommunikation bei Pottwalen aus anatomischer Sicht berichtet. Nun ist die Dokumentation zum Vortrag bei wal-und-mensch.de zu finden.

Abtauchender Pottwal vor Norwegen, © J. Herrmann

Der dänische Biologe Bertel Møhl bezeichnete Pottwale als „Nase mit Außenbordmotor“ und verwies damit auf den riesigen Kopf der Pottwale, der etwa ein Drittel des gesamten Körpers einnimmt. Warum haben Pottwale eine so riesige Nase, welche Strukturen verbergen sich unter der Oberfläche? Dr. Huggenberger ist diesen Fragen nachgegangen, hat präpariert und CTs ausgewertet. In seinem Vortrag hat er die Bedeutung anatomischer Strukturen für die besondere Akustik der Pottwale deutlich gemacht. Welchen Weg nimmt der Schall in der Nase der Pottwale, welche Funktion haben die Luftsäcke, die asymmetrischen Nasengänge oder die „Affenlippen“?

Bei seinen Erklärungen berücksichtigt Stefan Huggenberger den aktuellen Stand der Forschung und räumt auch mit längst veralteten Theorien um die Pottwalnase auf. Er erklärt, wie die anatomischen Strukturen zur Erzeugung der unterschiedlichen Vokalisationen eingesetzt werden. Während die Echo-Ortungsklicks zu den lautesten von Tieren erzeugten Vokalisationen zählen, wird für die leiseren, rhythmischen Mehrfachklicks angenommen, dass diese der Kommunikation dienen .

Tauchen Sie ein in die Welt der Pottwale und lassen sich von der spannenden Anatomie der Pottwalnase gefangennehmen.

Die letzte Vortragszusammenfassung dieser Vorlesungsreihe über die Grauwale der Lagune San Ignacio wird in den nächsten Tagen bei wal-und-mensch.de eingestellt.

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