Pottwale tauchen bei Arte

von | arte | Wittmund | 30. August 2008

Noch nie zuvor hat ein menschliches Auge sehen können, wie ein Pottwal wirklich in über 1.000 Metern Wassertiefe lebt. Durch die Kombination wissenschaftlicher Datenerfassung mit moderner 3D-Animation gelingt es Filmemacher Volker Barth zum ersten Mal, Licht in die geheimnisvolle Tiefseewelt der Pottwale zu bringen.

Pottwal aus der Luft von Christopher Buchanan
Pottwal aus der Luft von Christopher Buchanan

Mit Hilfe Berliner Computerhacker war es führenden Meeresbiologen möglich, in bisher unerreichte Gebiete der Tiefsee vorzudringen. 24 Stunden lang beobachten sie zwei Wale bei ihren Tauchgängen bis in 1.700 Metern Tiefe. Sie wollen erforschen, wie und wo diese ausgeklügelten Schalljäger ihre Beute aufspüren, wie tief sie wirklich tauchen, wie sie durch die pechschwarze Tiefsee navigieren und wie sie ihre bevorzugte Beute, Tiefseekalmare, an Orten erbeuten, an denen ihnen kein Lichtstrahl den Weg weist.

Pottwal Ahoi!
(Deutschland, Norwegen, 2008, 43mn)
Dienstag, 2. September 2008 um 19.00 Uhr
VPS : 19.00
Wiederholung : 09.09.2008 um 16:50 ZDF
Regie: Volker Barth

Die Wissenschaftler suchen dabei auch nach Antworten auf ein ganz anderes Problem: Macht der steigende Lärm der Ozeane den Walen zu schaffen? In den späten 80er Jahren tauchten vermehrt Pottwale an den Küsten Europas auf. Manchmal einzelne Tiere, manchmal ganze Gruppen. Ihre atypischen Strandungen endeten alle tragisch. Doch die Ursachen sind bis heute Spekulation. Damals intensivierte man die Suche nach Erdöl im Meer, dabei wurde extrem laute Schalltechnologie eingesetzt. Besteht ein Zusammenhang zwischen beiden Ereignissen? Wurde den Walen ihre extreme Schallsensibilität zum Schicksal? Inzwischen nehmen sich auch Hirnforscher dieser Fragen an. Denn der Meeresbewohner besitzt das größte Gehirn aller Lebewesen und ist schon allein deshalb ein interessantes Forschungsobjekt.

Ebenso erstaunlich sind die Klick-Laute der Pottwale, die sie auch unter ihren Wal-Verwandten einzigartig machen. Diese Art „Sprache“ erinnert an ein Morsealphabet, mit dem sich die Tiere untereinander verständigen. Auch wenn die Laute bis heute nicht entschlüsselt wurden, lassen sich doch je nach Lebensraum bestimmte Sprachgruppen ausmachen. Mit diesem Wissen und den Erkenntnissen über das Leben der Riesen in der Tiefsee erhoffen sich die Meeresbiologen gesicherte Erkenntnisse darüber, ob sich die Pottwalbestände erholt haben oder weiterhin eines besonderen Schutzes bedürfen.

Auch hier gilt wieder: Volker Barth von der Produktionsfirma Anthro Media ist bekannt für fundierte Recherche, aufwendige Visualisierungen und spannende Unterhaltung. Daher können wir diese Sendung sehr empfehlen.

Diese Meldung basiert auf einer Presseinformation von Arte. Herzlichen Dank an Christopher Buchanan für die Verwendung des Pottwalbildes.

Links zum Thema auf Cetacea.de:
Warum stranden Wale? (Dokumentation von Volker Barth)
Weitere Links zum Thema:
Sounds of the Sea Website von Anthro Media