Trainierte Delfine sollen bedrohte Schweinswale orten / WWF befürwortet temporäre Reservate als „letzten Ausweg“
Der natürliche Lebensraum bleibt das Ziel
„Die drastische Aktion ist der letzte Ausweg für den Vaquita, weil trotz Verbot noch immer tödliche Fischernetze in seinen Lebensraum gelangen. Das Vorgehen birgt viele Risiken, denn die Haltung von Vaquitas ist noch nie erprobt worden. Wenn man es nicht versucht, wird dieser Meeressäuger wohl vor unseren Augen aussterben“, sagt Heike Vesper, Leiterin Meeresschutz beim WWF Deutschland. „Wir unterstützen diesen riskanten Rettungsversuch als letzten Ausweg, um die Art vor dem Aussterben zu retten, es darf aber kein Freibrief für Fortsetzung der illegalen Fischerei sein. Der natürliche Lebensraum des Vaquitas muss wieder sicher werden, damit die Population wieder ausgewildert werden kann.“ Nach einer geglückten Überführung sollen die Vaquitas zunächst allmählich an die dortigen Bedingungen gewöhnen. Man hofft, dass sich die Tiere in einer späteren Phase in den abgegrenzten Reservaten in Sicherheit fortpflanzen werden.
Kampf gegen Wilderer und Geisternetze
Der Vaquita landet als ungewollter Beifang im Netz. Denn Wilderer jagen mit den Stellnetzen eigentlich den ebenfalls vom Aussterben bedrohten Totoaba-Fisch, für dessen getrocknete Schwimmblase in China astronomische Preise gezahlt werden. Die Route der Schmuggler führt von Mexiko über die USA nach China. „Die drei Staaten müssen gemeinsam hart gegen die Totoaba-Wilderei vorgehen und die illegalen Handel einen Riegel vorschieben“, fordert WWF-Meeresschützerin Heike Vesper. Der WWF wird weiterhin herrenlose Stellnetze – sogenannte Geisternetze, die zur tödlichen Falle für die kleinen Schweinswale werden – aufspüren und aus dem Vaquita-Habitat im Golf von Kalifornien entfernen.
Dies ist eine Presseinformation des WWF