IUCN: Wale im Mittelmeer stärker gefährdet als bisher vermutet

Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat heute eine neue Einstufung der Wal- und Delfinbestände im Mittelmeer bekannt gegeben: Zehn Subpopulationen gelten ab sofort als entweder „stark gefährdet“ oder „vom Aussterben bedroht“. Finnwale gelten demnach neuerdings aufgrund eines deutlichen Bestandsrückgangs als „stark gefährdet“. Diese Änderungen werden in die von der IUCN geführten Roten Liste aufgenommen, die die weltweit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten aufführt und kontinuierlich aktualisiert wird.

Schwertwale – Wanderung zwischen Island und Genua nachgewiesen

Eine kleine Gruppe von Schwertwalen hält sich Anfang Dezember tagelang im Hafen von Genua auf. Weil ein Weibchen ein totes Kalb trägt, gehen die Bilder dieser Wale um die Welt. Die auf Island arbeitende Forscherin Marie-Thérèse Mrusczok identifiziert die Schwertwale anhand von Fotos und entdeckt alte Bekannte aus isländischen Gewässern. Damit ist eine der längsten Migrationen von Schwertwalen nachgewiesen.

Wale und Delfine im Mittelmeer stark bedroht

Naturschutzorganisationen bilden eine Allianz zum Schutz der Meeressäuger in der Mittelmeerregion

Viele Küstenbewohner und Touristen wissen nicht, dass rund 15 verschiedene Arten von Walen und Delfinen im Mittelmeer auftauchen, acht davon regelmässig. Zunehmende menschliche Aktivitäten gefährden diese Tiere immer stärker. Das Überleben von vier Arten ist auf Messers Schneide. Bereits akut vom Aussterben bedroht ist die Population der Orcas in der Strasse von Gibraltar.

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Das Verschwinden der Delphine im Mittelmeer

Das australische Filmteam earthOCEAN veröffentlicht den vierten Teil seiner Filmserie über die Wale des Mittelmeers: „Disappearing Dolphins“. Einst war der Gewöhnliche Delphin überall im Mittelmeer verbreitet. Heute nimmt der Bestand rasch ab.

earthOCEAN Disappearing Dolphins. Photo Giovanni Bearzi

Warum verschwinden die Delphine so schnell? Das earthOCEAN Team Chris und Genevieve Johnson spricht mit Giovanni Bearzi, dem Präsidenten des Tethys Research Institute in Italien und Pew Marine Conservation Fellow. Giovanni erforscht die küstennah vorkommenden Delphine des östlichen Mittelmeers seit zwei Jahrzehnten. Was als Studie der Ökologie und des Verhaltens begann, wurde zum systematischen Nachweis ihres Verschwindens.

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Weckruf: Artenschützer appellieren an die Regierungen der Mittelmeer- und Schwarzmeer-Anrainerstaaten

Bei der dritten Vertragsstaatenkonferenz zum Schutz von Walen und Delfinen im Mittelmeer und im Schwarzen Meer werfen Artenschützer den Regierungen Tatenlosigkeit vor.

ACCOBAMSHeute, am vierten und gleichzeitig letzten Tag der Vertragsstaatenkonferenz zum Schutz von Walen und Delfinen im Mittelmeer und im Schwarzen Meer (ACCOBAMS), richteten Artenschützer einen dringlichen Appell an die Regierungen der Anrainerstaaten. Ihrer Ansicht nach haben es die Vertragsstaaten bis zum heutigen Tag versäumt, das ambitionierte Schutzabkommen und die von den Staaten selbst getroffenen Beschlüsse umzusetzen.

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Neue Wal- und Delfinschutzgebiete im Mittelmeer und Schwarzen Meer gefordert

Die internationale Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS begrüßt Initiativen für die Einrichtung neuer großer Wal- und Delfinschutzgebiete im Mittelmeer und im Schwarzen Meer

WDCSWer Wale und Delfine schützen will, muss ihren Lebensraum schützen, macht Nicolas Entrup, Geschäftsführer der WDCS Deutschland, deutlich und verweist auf die Empfehlungen des Wissenschaftsausschusses des regionalen Schutzabkommens ACCOBAMS (Abkommen zum Schutz von Walen und Delfinen im Mittelmeer und im Schwarzen Meer). Wichtige Nahrungs-, Fortpflanzungs- und Aufzuchtsgebiete von Finn-, Pott- und Cuvier-Schnabelwalen, Schwertwalen sowie Großen Tümmlern, Gemeinen Delfinen und Schweinswalen sollen vor zunehmender Industrialisierung und Meeresverschmutzung bewahrt werden.

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