Haben Sie schon einmal versucht zu arbeiten, zu essen, zu entspannen oder zu schlafen, während im Zimmer nebenan die Handwerker fleißig hämmern, bohren und sägen? Wie lange können Sie das aushalten? Ein Tag, zwei Tage, eine Woche? In der Nord- und Ostsee befinden wir uns gerade im Zimmer neben Familie Schweinswal und sorgen noch für Jahre für eine entsprechende akustische Belastung. Dänische und deutsche Wissenschaftler untersuchen derzeit die Auswirkungen der Lärmverschmutzung auf Schweinswale in Nord- und Ostsee.
Wissenschaftler aus dem Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) untersuchen in enger Kooperation mit Wissenschaftlern der Universität Aarhus in Dänemark und der DW-ShipConsult GmbH in Schwentinental die Folgen der Lärmverschmutzung auf Schweinswale in der Nord- und Ostsee. „Die Lärmbelastung in unseren Gewässern nimmt zu. Für ein effektives Management zum Schutz der Wale benötigen wir dringend Kenntnisse über die Auswirkungen dieser Belastungen“, sagt ITAW-Institutsleiterin Professorin Dr. Ursula Siebert. Als Teil des mehrjährigen Forschungsprogrammes „Auswirkungen von Unterwasserschall auf marine Wirbeltiere“ finanziert das Bundesamt für Naturschutz umfangreiche Untersuchungen, um mehr über die Auswirkungen von Unterwasserlärm auf Meeressäugetiere zu erfahren.