Walfang, Beifang, Atemfang und mehr

von | cetacea.de | Wittmund | 13. November 2008

Cetacea.de Krähennest - Nachrichten über Wale und DelfineBei einem kleinen Flukenschlag durch’s Internet am 13. November 2008 haben wir folgende Nachrichten über japanischen und norwegischen Walfang, Sonareinsatz der US Marine, Schweinswalsichtungen und die trickreiche Analyse des Atems von Pottwalen gefunden.

Sigrid Totz schreibt bei Greenpeace über die Krise der
japanischen Walfangindustrie. Das Versorgungsschiff ist wegen Verstössen gegen Umweltgesetze mit Strafen belegt und ausgeflaggt worden. Einige Besatzungsmitglieder sollen bereits frustriert abgeheuert haben. Japan hat allerdings dementiert, dass die Walfangquote reduziert würde. Der Plan sei, 850 zergwale und 50 Finnwale zu erlegen. Der geplante Buckelwalfang werde noch nicht durchgeführt, so Toshinori Uoya vom Fischereiministerium (Environmental News Network). In Norwegen soll die Stimmung ähnlich sein. Cornelia Deppe-Burghardt schreibt im Greenpeace Blog 1:1 Riesen der Meere, dass Olav Olavsen, der Kapitän des norwegischen Walfangschiffes “Nybræna” angekündigt hat, nicht mehr auf die Jagd nach Walen zu gehen.

Sonar-Versuche der US-Marine . Das Oberste Gericht der USA hat entschieden, dass die Auflagen für Sonareinsätze, die ein kalifornisches Berufungsgericht verfügt hatte, nichtig sind (NZZ Online, siehe auch German American Law Journal).

Der Streit um den Ausbau des Nürnberger Delfinariums hält an. Nach dem Spatenstich kritisiert die Organisation Peta, dass die Tiergärten Delfin-Massaker in Japan fördern würden (stern.de).

Schweinswalsichtungen in Hamburg und vor Stralsund. Nachdem Harald Benke, der Direktor des Meeresmuseums Stralsund, vor etwa einem Monat einen Schweinswal aus seinem Bürofenster beobachten konnte, sorgte nun ein Schweinswal im Spreehafen in Wilhelmsburg für Aufsehen (Hamburger Abendblatt).

Einen lesenswerten Artikel über die Beifangproblematik und die Hindernisse bei der Lösung hat Moritz Kleine-Brockhoff für die Frankfurter Rundschau verfasst: Tod im Beifang.
Und dann, nach einem Jahr Zögern, hat der Kapitän es doch probiert: „Ich wollte es ja nicht glauben. Aber der neue Haken ist tatsächlich gut. Ich fange reichlich Tunfische und kaum noch Schildkröten“, meint Laode Mongsidik.

Internationale Nachrichten

Mini-Helikopter über Blauwal im Golf von Kalifornien. © Zoological Society of London.
Mini-Helikopter über Blauwal im Golf von Kalifornien. © Zoological Society of London.

Wie man einen Wal atemalysiert. Jonathan Amos beschreibt für die BBC News wie Wissenschaftler der Zoologischen Gesellschaft von London Atemproben von Pottwalen nehmen. Sie fliegen einen Spielzeughelikopter mit nach unten geöffneten Petrischalen über den Pottwal und warten auf den kräftigen Blas. Während diese Technik zu den Standardroutinen im Delfinarium gehört und die Delfine im „Medical Training“ lernen auf Tippkommando auszublasen, ist diese Technik in der freien Wildbahn bisher nicht möglich gewesen. Mit Hilfe des Helikopters lässt sich das Vorhandensein (pathogener) Keime über längere Zeitabstände verfolgen.

Trotz sorgfältiger Prüfung, kann Cetacea.de keine Verantwortung für die Inhalte fremder Internetseiten übernehmen. Herzlichen Dank an die Zoological Society of London für die Verwendung der Abbildung.