Mehr als 1000 im Peer-Review-Verfahren geprüfte Veröffentlichungen aus der Walforschung finden jedes Jahr ihren Weg in die Fachzeitschriften und Online-Portale. Davon schaffen es leider nur wenige auf Cetacea.de. Leider ein Ressourcenproblem, das auch damit zusammenhängt, dass wir den Leserinnen und Lesern hier einen kleinen Mehrwert an Infografiken oder weiterführenden Links bieten wollen. Viel Spaß beim Nachforschen:

Delfine nutzen Korallen zur Selbstbehandlung von Hautproblemen
Schon länger war bekannt, dass sich Indopazifische Große Tümmler im Roten Meer regelmäßig an ausgewählten Korallenarten reiben. Nun wurden an der Justus-Liebig-Universität Gießen die freigesetzten Stoffe nachgewiesen und damit gezeigt, dass das Reiben an spezifischen Korallen medizinische Wirkung auf die Hautgesundheit der Delfine hat.

Indopazifische Große Tümmler: Mit den meisten „Likes“ zur größten Nachkommenschaft
Nicht Gruppentreue oder Alter sind bei männlichen Indopazifischen Großen Tümmlern der Weg zum Fortpflanzungserfolg, sondern starke Freundschaften mit männlichen Artgenossen. … Weiterlesen

Neue Schnabelwalart beschrieben: Mesoplodon eueu
Bisher waren vor allem männliche Wissenschaftler der westlichen Welt Namensgeber von Walen. Aber diese Tradition wird sich bald ändern, denn … Weiterlesen

Moby Dick aus dem All: Wale zählen auf Satellitenbildern
Moderne Weltraumtechnologie in Verbindung mit künstlicher Intelligenz hilft bedrohte Großwale besser schützen: Der neue Service „SPACEWHALE“ nutzt einen eigens entwickelten … Weiterlesen

Wie sich Cuvier-Schnabelwale und Rundkopfdelfine ihre Beute aufteilen
Was macht der Wal in der Tiefe? Wo früher Wale erlegt wurden, um Mageninhalte zu studieren, wird heute mit raffinierter Kombination verschiedener Techniken Licht ins Dunkel der Tiefsee gebracht. Ein internationales Forscherteam hat sich mit dem Nahrungserwerb von Rundkopfdelfinen und Cuvier-Schnabelwalen vor den Azoren beschäftigt. Die Studie von Wissenschaftler*innen aus den Niederlanden und Deutschland unter Beteiligung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel ist jetzt in der Fachzeitschrift Science Advances erschienen.

Ostsee-Delfin hatte Lungenentzündung
Seit April 2020 hielt sich in der Eckernförder Bucht ein Gemeiner Delfin auf. Ende Januar 2021 wurde der Delfin tot am Meeresgrund gefunden und geborgen. Mitarbeiter*innen des Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung haben das Weibchen seziert und präsentieren nun Erkenntnisse zum Gesundheitszustand. Das Tier starb an einer schweren Lungenentzündung. Es gibt keine Hinweise auf Fremdeinwirkung. Eine abgeklungene Rotlauf-Infektion zeigt, dass Menschen, die Nähe zum Delfin gesucht haben, in Gefahr waren.

Kegelrobben fressen Seehunde, Schweinswale – und ihre Artgenossen
Erst seit wenigen Jahren ist bekannt, dass sich Kegelrobben nicht, wie bisher angenommen, ausschließlich von Fisch und kleinen Meerestieren ernähren, sondern dass sie auch Jagd auf Seehunde (Phoca vitulina), Schweinswale (Phocoena phocoena) und andere Kegelrobben machen. Lesen Sie hier über die Erkenntnisse des Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), das das Jagd- und Fressverhalten der Tiere über sechs Jahre untersuchte.

Was Walgesänge von Zwergwalen und Buckelwalen im Weddellmeer uns erzählen können
Forschenden des Alfred-Wegener-Institutes, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) ist es gelungen, mithilfe fest installierter Unterwassermikrofone über neun Jahre hinweg Wal-Beobachtungsdaten aus dem Weddellmeer zu sammeln und diese auszuwerten. Lesen Sie hier von quakenden Zwergwalen und eismeidenden Buckelwalen.

Pfiffe mit Sinn. Von der Entschlüsselung von Orca-Lauten
Wie funktioniert die Sprache der Orcas? Das fragt sich ein Forschungsteam der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Um herauszufinden, wie die Wale kommunizieren, analysieren die Forscherinnen und Forscher Tonaufnahmen mithilfe von Deep Learning und vergleichen diese mit dem Verhalten der Tiere. Am 29. Oktober zeigt 3sat eine Dokumentation zu dieser Forschung.