Walstrandungen – Interview mit dem NABU Meeresbiologen Dr. Kim Detloff

von | stepin | Bonn | 6. September 2010

Am 20.08.2010 meldete das Department of Conservation (DOC), dass 59 Grindwale an der Küste Neuseelands (Karikari Beach) gestrandet sind. Etwa 100 Helfer, darunter 40 Mitarbeiter des DOC und zahlreiche Freiwillige, versuchten die gestrandeten Tiere zu retten.  In den folgenden Tagen ging die Meldung rund um die Welt und zahlreiche Presse- und News-Ticker hielten die Öffentlichkeit über die neuesten Entwicklungen am Strand in der Nähe von Kaitaia auf dem Laufenden. Am 24.08.2010 konnten schließlich neun der gestrandeten Tiere wieder ins Meer gebracht werden und das DOC wertet die Rettungsaktion als Erfolg.

Cetacea.de präsentiert hier ein Interview mit dem Meeresbiologen Dr. Kim Detloff, Referent für Meeresschutz beim Naturschutzbund Deutschland (NABU). Dieses Interview erschien in der Originalfassung beim Blog „Weltneugier. Erkundungsbericht“ und wurde freundlicherweise von der Stepin GmbH zur Verfügung gestellt. Wir danken für die Erlaubnis es hier wiedergeben zu können:

Guten Tag Herr Detloff. Zunächst vielen Dank, dass Sie sich Zeit für unsere Fragen genommen haben. Wo erreichen wir Sie gerade?

Dr. Kim Detloff, NABU Meeresbiologe

Ich befinde mich derzeit in der NABU-Bundesgeschäftsstelle in Berlin. Hier arbeite ich im Fachbereich für Naturschutz und Umweltpolitik, immer dann, wenn ich nicht unterwegs bin, auf Dienstreisen zu wissenschaftlichen oder politischen Veranstaltungen oder im Rahmen unserer Projekte

Seit der Pressemitteilung der Redaktion des Department of Conservation ging die Nachricht über die gestrandeten Grindwale am „Karikari Beach“ um die ganze Welt. Wie haben Sie von der Meldung erfahren und was war Ihr erster Gedanke?

Solche Nachrichten erreichen uns ja leider inzwischen mit trauriger Regelmäßigkeit. In diesem speziellen Fall habe auch ich aus der Presse von dem Unglück erfahren. Mahr als 60 Grindwale waren dabei Mitte August nahe Karikari im Norden Neuseelands gestrandet, nur 9 Tiere konnten durch den Einsatz der Helfer gerettet werden. Mich macht so etwas sehr betroffen.

Wie für viele Menschen gehören Wale auch für mich zu den wohl faszinierendsten Geschöpfen auf unserem Planeten. Ihre Biologie und Physiologie, aber auch ihr Sozialverhalten begeistern mich als Meeresbiologen immer wieder aufs Neue. Leider sind aber heute viele der etwas mehr als 80 bekannten Arten der Waltiere (Cetacea) bedroht. Während sich einige Arten immer noch nicht von den Jahrhunderten der Verfolgung durch den Menschen erholt haben, machen heute die massive Überfischung, die Verschmutzung der Meere und jüngst auch der Klimawandel allen Walen das Überleben schwer.

Gestrandete Pilotwale in Neuseeland, Januar 2010, © Richard Walker

Sie erwähnten gerade, dass solche Nachrichten inzwischen in trauriger Regelmäßigkeit gemeldet werden. Ist es nicht auffällig, dass in den letzten Jahren Wale und Delfine öfter als je zuvor stranden?

Das stimmt. Insgesamt bekommt man den Eindruck, dass die Zahl der Walstrandungen immer weiter zunimmt. Das ist teilweise sicher auch der verbesserten und häufigeren Berichterstattung durch die Medien geschuldet, welche dieses Thema immer wieder aufgreift. So richtig beschäftigen tun wir uns mit dem Thema aber erst in den letzten 10 bis 15 Jahren. Auch vorher gab es immer wieder tote Wale, die im Meer treibend oder an die Küsten angespült gefunden wurden. Doch handelte es sich dabei in der Regel um einzelne alte oder kranke Tiere, die sich verirrt hatten, strandeten oder geschwächt und schlecht ernährt eines natürlichen Todes starben. In diese Kategorie gehören vermutlich auch die meisten Funde von toten Walen in der Ostsee.

Wale sind eigentlich Meister der Navigation. Gerade Zahnwale, zu denen auch die bei Karikari betroffenen Grindwale zählen, bedienen sich der sogenannten Echolokation. Ähnlich wie Fledermäuse erzeugen sie ein akustisches Bild ihrer Umgebung. Doch leider ist dieses eigentlich so perfekte Navigationssystem auch sehr anfällig gegenüber Störungen zum Beispiel durch Lärm. Dieses biologische Sonarsystem funktioniert zudem auch weniger gut in sehr flachen Gewässern, so dass der reflektierende Schall kein sauberes Bild mehr liefern kann.
Insgesamt drängt sich aber der Verdacht auf, dass der Mensch mitverantwortlich für die Vielzahl der Walstrandungen in den letzten Jahren ist. Meeresverschmutzung, industrielle Nutzung und immer stärker der zunehmende Unterwasserlärm spielen dabei sicher die größte Rolle. Es gibt ja kaum einen Platz in den Weltmeeren, wo keine Schiffe fahren, Rohstoffe abgebaut werden oder gefischt wird.

Haben Sie eine Erklärung dafür, dass Nachrichten dieser Art überwiegend aus Ozeanien gemeldet werden?

Ozeanien ist eine Region mit einer sehr hohen marinen Artenvielfalt – das schließt die Gruppe der Wale mit ein. Etwa die Hälfte der bekannten Cetacea, dazu gehören die eigentlichen Wale, aber auch die Delfine und Schweinswale, finden sich in den Gewässern Neuseelands. Das sind knapp 40 Arten.  Entlang der Küste Australiens und Neuseelands gibt es wichtige Wanderrouten, zum Beispiel von Pott-, Schwert- und Grindwalen. Große Gruppen der Wale wandern regelmäßig zwischen ihren antarktischen Nahrungsgründen und den Fortpflanzungsgebieten in den gemäßigteren und subtropischen Gebieten hin und her. Denn nur im wärmeren Wasser gebären sie ihre Kälber, da diese noch nicht über diese dicke isolierende Speckschicht der Alttiere verfügen. Entlang der neuseeländischen Küste kann man Wale insbesondere in den Monaten Juni bis August beobachten.

Vielleicht spielen bei  den Strandungen auch lokale geographische Besonderheiten eine Rolle. Australische Forscher machen jüngst die an der Südostküste herrschenden hydrographischen und klimatischen Bedingungen für die häufigen Walstrandungen verantwortlich. Die starken Süd- und Westwinde führen zu starken Oberflächenströmungen, die die Wale viel Kraft kosten und ab von ihrem eigentlichen Kurs bringen. Zudem gibt es horizontale und vertikale Strömungen, die zu einer Konzentration von Nahrungsorganismen (Plankton oder Fischschwärme) in unmittelbarer Nähe zur Küste sorgen. Dadurch geraten die Tiere dann zu nah an die Küsten und laufen Gefahr zu stranden. Die letztendliche Ursache für eine Walstrandung ist unterschiedlich und nicht für alle Ereignisse abschließend geklärt. Neben Ozeanien kennen wir Walstrandungen aber auch aus anderen Regionen der Erde, so u. a. aus der Karibik, von den Kanarischen Inseln oder der amerikanischen Ostküste.

Neuseeland – die letzten Pilotwalstrandungen

Sie sprachen vorhin über den negativen Einfluss des Lärms auf die Wale. Sowohl der WWF als auch die Internationale Walfangkommission (IWC) weisen darauf hin, dass Schiffslärm und die militärischen Unterwasser-Sonare eine wesentliche Gefahr für die Meeressäuger darstellen. Vor allem das Mittelfrequenz-Sonar habe nachweislich zu einer Reihe von Strandungen geführt. Würden Sie diesen Aussagen zustimmen bzw.  können Sie uns ein paar mehr Details dazu nennen?

Ja, ich denke Wissenschaftler wie Naturschutzverbände sind sich heute sicher, dass der Mensch durch eine Vielzahl von Faktoren dazu beiträgt, dass Wale stranden. Insbesondere Unterwasserlärm spielt dabei eine Rolle.  Lärm durch intensiven Schiffsverkehr, Explosionen im Meer, zivile und militärische Sonarsysteme, seismische Untersuchungen und alle Formen von industriellen Aktivitäten. Es ist laut geworden in den Meeren, die Cousteau 1956 in seiner  damals spektakulären Filmproduktion noch als „The Silent World“ beschrieb. Auch wenn es in den Meeren nie still ist und war, nimmt doch der sogenannte „ambiente Lärmpegel“, also das stetige Hintergrundgeräusch, in den Meeren mehr und mehr zu. Amerikanische Wissenschaftler haben für den Nordpazifik errechnet, dass der Hintergrundlärm sich in den letzten 40 Jahren in jedem Jahrzehnt verdoppelt hat. Diese chronische Verlärmung wirkt sich insbesondere auf die Kommunikation der Wale aus, führt aber insgesamt zur Schädigung des empfindlichen Gehörs der Tiere und zu Fehlern in der Orientierung und Navigation.

Als für Wale besonders gefährlich gilt sehr intensiver Unterwasserschall, der durch aktive Sonarsysteme zur Ortung von U-Booten, Sprengungen oder auch durch Rammarbeiten am Meeresgrund ausgelöst wird. Dieser Lärm erreicht Schallpegel von mehr als 230 Dezibel, welche Wale akut verletzten oder auch töten können. Es kann dann zu Schädigungen und Blutungen im Innenohr kommen. Die Folge sind Hör- und Orientierungsverlust, was für die schallsensiblen Tiere einem Todesurteil gleichkommt.  Durch die Obduktion an gestrandeten Walen konnte man auch Symptome der unter Tauchern bekannten Dekompressionskrankheit nachweisen. Durch lauten Unterwasserlärm kommt es zu einem panikartigen, zu schnellem Auftauchen. Im Blut gelöster Stickstoff perlt dann bei schnell abnehmendem Umgebungsdruck aus, ähnlich einer geöffneten Sektflasche. Die Tiere sterben an Gasembolien, Herz- und Kreislaufversagen oder Schädigung des Nervensystems.

Einzelne Walstrandungen lassen sich inzwischen eindeutig dem Einsatz militärischer Sonarsysteme zuordnen. Im Jahr 2000 strandeten 14 Schnabelwale, 2 Minkwale und ein Delfin nach einem Militärmanöver in der Nähe der Bahamas. Nach intensiven Untersuchungen übernahm die US Navy dafür die Verantwortung. Im Rahmen eines Flottenmanövers kam es unmittelbar vor der Strandung zum Einsatz von mittelfrequentem Sonar.

Insgesamt gilt es dabei zu bedenken, dass nur ein geringer Teil der getöteten Tiere an den Strand gespült und gefunden wird. Vermutlich sinkt der Großteil der betroffenen Tiere einfach auf den Meeresboden, so dass die Dunkelziffer der Opfer enorm sein muss.

Sind von diesem Problem nur Meeressäuger betroffen oder auch andere Tiere?

Meeressäuger und hier eben die genannten Wale sind besonders durch Unterwasserlärm gefährdet. Sie sind vollkommen von der akustischen Wahrnehmung abhängig und reagieren extrem auf extreme Schallereignisse. Lärm schädigt aber auch andere Tiergruppen – zum Beispiel Fische und Tiere des Meeresbodens, das sogenannten Benthos. Bei Fischen weiß man, dass die luftgefüllten Körperhöhlen wie die Schwimmblase aber auch das Gehör durch Schall geschädigt werden können. Erfahrungen hat man zum Beispiel beim küstennahen Brückenbau gemacht, wo es in unmittelbarer Nähe zur Schallquelle bei den Rammarbeiten für die Fundamente zu massiven Fischsterben kam. Im Jahr 2004 hat man festgestellt, dass es zu Massenstrandungen von Tintenfischen durch den Einsatz sogenannter „Airguns“ gekommen ist. Diese werden im Rahmen von seismischen Untersuchungen zur Exploration von Lagerstätten für Erdöl und Erdgas verwendet und verursachen einen infernalischen Lärm. Die wissenschaftlichen Untersuchungen zu anderen Tiergruppen, gerade auch zur Lebensgemeinschaft des Meeresbodens, sind aber begrenzt. Da wissen wir inzwischen über die Wale mehr.

Gibt es andere Gründe für dieses Verhalten?

Es gibt Wissenschaftler, die neben dem Faktor Mensch auch natürliche Phänomene als Ursache für Massenstrandungen in Betracht ziehen. Manche Walarten haben magnetische Kristalle in ihren Köpfen, die vermutlich auch der Navigation entlang des Magnetfeldes der Erde dienen. So könnten Änderungen im Magnetfeld durch besonders heftige Sonnenaktivität diese Orientierung stören. Daneben fällt auf, dass besonders oft solche Arten betroffen sind, die sehr komplexe soziale Gruppenstrukturen haben und von einem oder wenigen Leittieren geführt werden. Dazu gehören auch die Grindwale von Karikari. Erkrankt also das Leittier und verliert die Orientierung, schwimmt die ganze Gruppe in ihr Verderben. Dazu kommt noch, dass Grindwale dafür bekannt sind, verletzten und kranken Tieren zu helfen. Das hat zur Folge, dass oft die ganze Gruppe bei dem hilflosen Tier bleibt, es nicht verlässt und zurück in den offenen Ozean schwimmt. Kommt dann ablaufendes Wasser hinzu oder landwärtige Winde, kann es zur Massenstrandung kommen.

Auch Vergiftungen der Tiere durch Umweltgifte oder toxische Schiffsanstriche können ein Grund sein, dass Tiere erkranken und in der Folge stranden.

Wenn sowohl die Gründe als auch die Ursachen bekannt sind, stellt sich natürlich auch die Frage nach vorhandenen Lösungsansätzen von offizieller Seite. Können Sie uns darüber etwas sagen?

Ja, verschiedene internationale Meeresschutzabkommen und Gremien beschäftigen sich mit dem Thema Unterwasserlärm, haben Arbeitsgruppen installiert und entsprechende Resolutionen verabschiedet – so die Internationale Walfangkommission (IWC), die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) oder auch die Bonner Konvention. Auch die jüngste europäische Richtlinie, die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie aus dem Jahr 2008, berücksichtigt Lärm als ernsthafte Bedrohung für die Bewohner der Meere. Doch leider dauert es sehr lang, bis die von Meeresschützern und Wissenschaftlern geforderten Maßnahmen flächendeckend umgesetzt werden. Praktische Lösungsansätze sind u.a. großflächige Meeresschutzgebiete ohne intensive Nutzung durch den Menschen, die Verlagerung von Schifffahrtslinien, Regulierungen für den Einsatz von Sonarsystemen oder technische Schallschutzkonzepte in der Offshore-Industrie.

Was halten Sie für sinnvoll und realistisch?

Unbedingt sinnvoll und erforderlich ist die Ausweisung von Meeresschutzgebieten. Wir brauchen ein kohärentes Netzwerk von Schutzgebieten im Meer, entlang der Küsten und auch auf der Hohen See, also jenseits der 200-Seemeilenzone und jenseits der nationalen Rechtsprechung. Diese Gebiete müssen weitgehend nutzungsfrei sein und den marinen Arten die notwendigen Rückzugsräume bieten. Insbesondere müssen auch alle lärmverursachenden Eingriffe verboten werden. Daneben brauchen wir die verstärkte Erforschung und Entwicklung von technischen Schallschutzkonzepten für die Offshore-Industrie. Vor unserer eigenen Tür können wir das ganz aktuell beobachten. Beim Ausbau der Offshore-Windenergie kommt es zur massiven Lärmbelastung durch das Rammen der Fundamente. Sogenannte Monopiles werden mit riesigen hydraulischen Hämmern in den Boden getrieben. Entlastung können zum Beispiel Blasenschleier oder schaumgefüllte Röhren bringen, welche den Schall reflektieren und absorbieren, oder auch alternative Gründungstechniken. Dazu gehören zum Beispiel gebohrte Fundamente. Technische Innovation ist auch im Schiffsbau gefragt. Durch Anpassungen und Veränderungen am Antrieb, der Schraube und der Form der Schiffshülle kann eine erhebliche Lärmreduktion erreicht werden. Wie immer ist dabei natürlich auch die Politik gefragt, den rechtlichen Rahmen für den Umgang mit dem Faktor Lärm im Meer zu schaffen.

Wie schätzen Sie die Hilfe der Freiwilligen ein?

Die Hilfe von Freiwilligen ist bei der Rettung gestrandeter Wale unverzichtbar. Hier geht es in erster Linie um das rasche Melden der Unglücke, aber auch um praktische Hilfe bei der Rettung. Denn mit jeder Stunde sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass die Tiere überleben. Die Lungen und das Herz werden durch das eigene Gewicht erdrückt, so dass die Tiere qualvoll ersticken. Oder die Wale sterben an Überhitzung. Dennoch gehört eine effektive Walrettung in professionelle Hände. Nur Experten können die Überlebenswahrscheinlichkeit der Tiere, aber auch die mit der Rettung verbundenen Risiken für die Helfer richtig abschätzen. Manchmal kann es auch sinnvoll sein, die Tiere von Veterinären einschläfern zu lassen, um unnötiges Leiden zu verkürzen. Gerade entlang der Küsten Neuseelands, Australiens und der USA gibt es bereits sehr gut funktionierende Netzwerke zur Tierrettung, die sehr erfolgreich Wale zurück ins Meer bringen. Die Erfolgsquote sinkt dabei allerdings häufig mit der Größe der Tiere. So können die kleineren Zahnwale besser gerettet werden als die riesigen Bartenwale.

Bevor wir zum Schluss kommen, welche Projekte beschäftigen Sie zurzeit als Meeresschutzreferent und an welchen werden Sie in der nächsten Zeit sitzen?

NABU Website zum Meeresschutz

Ganz aktuell startet der NABU ein Projekt zum Thema Plastikmüll im Meer. Plastik wird zu einer immer größeren Bedrohung für zahllose Meerestiere, auch für Wale und Delfine, die Plastik mit ihrer Nahrung – also Fischen und Tintenfischen – verwechseln. Auch Seevögel, Schildkröten und Fische sterben an der Überresten unserer Wegwerfgesellschaft. Hier ist dringender Handlungsbedarf notwendig. Daneben arbeiten wir aktiv an der aktuellen Reform der europäischen Fischereipolitik und zur Problematik des Beifangs  von Seevögeln und Meeressäugern. Ein Dauerbrenner, der uns noch lange beschäftigen wird, ist die Umsetzung der EG-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie, über die die europäischen Meere  bis 2020 in einen „guten Umweltzustand“ versetzt werden sollen. Kritisch aber konstruktiv begleiten wir auch den Ausbau der Offshore-Windkraft.

Alle, die an der NABU-Meeresschutzarbeit interessiert sind, lade ich ein, sich einmal auf unserer Webseite umzuschauen.

Ok, damit die Chance auf die berühmt-berüchtigten letzten Worte (…)

Bleibt die Zeit für einen wichtigen Aufruf. Die Meere sind heute von einer Vielzahl menschlicher Aktivitäten bedroht. Sie benötigen dringend unsere Hilfe und einen effektiven Schutz. Die Meere bedecken über 70 % der Erdoberfläche und stellen mehr als 95 % der belebten Biosphäre. Daher kann ich nur an jeden appellieren, sich für die Meere einzusetzen, sei es durch die ehrenamtliche Arbeit in Umweltverbänden oder deren finanzielle Unterstützung. Manchmal ist Meeresschutz auch ganz einfach. Wenn ich zum Beispiel meinen Müll trenne, den Plastikkonsum reduziere und mehr auf nachhaltige und langlebige Produkte setze oder auf den lauten Jetski im Strandurlaub verzichte, leiste ich automatisch auch einen Beitrag zum Schutz der Meere.

Vielen Dank.

Ich danke Ihnen.

 

Herzlichen Dank an Richard Walker für die Erlaubnis das Bild mit den gestrandeten Pilotwalen zu zeigen.

Links zum Artikel

Blog Weltneugier. Erkundungsbericht
www.stepin.de/weltneugier

DOC (2010):
Mass whale stranding in Far North
Presseerklärung vom 20.08.2010
Department of Conservation, Neuseeland

DOC (2009):
Poster Marine Mammals of New Zealand
Department of Conservation, Neuseeland

Internationale Walfangkommission
www.iwcoffice.org

NABU Meeresschutz
www.nabu.de/meeresschutz

WWF – Wale
www.wwf.de/themen/artenschutz/bedrohte-tiere-und-pflanzen/wale-und-delfine

 

Fachveröffentlichungen zum Thema Pilotwalstrandungen in Neuseeland

BAKER, A. N. (1981):
Strandings of cetaceans on the New Zealand coast 1862-1981.
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First report on the stomach contents of long-finned pilot whales, Globicephala melas, stranded in New Zealand.
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BEATSON, E. L. und S. O’SHEA (2009):
Stomach contents of long-finned pilot whales, Globicephala melas, mass-stranded on Farewell Spit, Golden Bay in 2005 and 2008.
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BEATSON, E., S. O’SHEA, C. STONE und T. SHORTLAND (2007):
Notes on New Zealand mammals 6. Second report on the stomach contents of long-finned pilot whales, Globicephala melas.
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BRABYN, M. und R. V. C. FREW (1994):
New Zealand herd stranding sites do not relate to geomagnetic topography.
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BRABYN, M. und I. G. MACLEAN (1992):
Oceanography and coastal topography of herd-stranding sites for whales in New Zealand.
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BRADSHAW, C. J. A., K. EVANS und M. A. HINDELL (2006):
Mass Cetacean Strandings—a Plea for Empiricism.
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CORDES, D. O. (1982):
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Mass whale stranding turns sea red.
http://blogs.nature.com/news/thegreatbeyond/2008/12/mass_whale_stranding_turns_sea.html

DAWSON, S. M., S. WHITEHOUSE und M. WILLISCROFT (1985):
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EVANS, K., R. THRESHER, R. M. WARNEKE, C. J. A. BRADSHAW, M. POOK, D. THIELE und M. A. HINDELL (2005):
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O’CALLAGHAN, T. M., A. N. BAKER und A. L. VAN HELDEN (2001):
Long-finned pilot whale strandings in New Zealand – the past 25 years

SUISTED, R. und D. NEALE (2004):
Department of Conservation Marine Mammal Action Plan for 2005-2010.
Department of Conservation, Wellington.