Weekly Whale News

Island gibt wieder grünes Licht für Walfang

Umweltgruppe warnt vor wirtschaftlichen Nachteilen für die Insel

Islands kommerzieller Walfang hat diese Woche erneut begonnen. Nach heftigen Debatten zwischen Fischern und der Regierung wurde die Quote nun auf eine unbegrenzte Zahl von Finn- und 40 Minkewalen festgesetzt. Fischer hatten zuvor die Erlaubnis zum Abschuss von 100 Minkewalen gefordert. Die Entscheidung kommt nach wochenlangen Streitigkeiten auf der Insel im Nordatlantik. Umweltgruppen warnen indessen davor, dass der Walfang die Wirtschaftskrise im nordeuropäischen Land noch verschärfen werde.

Walfänger bestreiten Walfleisch-Schmuggel

Nachdem Greenpeace vergangene Woche aufgedeckt hat, dass Besatzungsmitglieder der japanischen Walfangflotte im großem Stil wertvolles Walfleisch aus dem diesjährigen Fang im Südpolarmeer unterschlagen haben, um es auf eigene Rechnung zu verkaufen, schlägt dieser Fund noch immer große Wellen in Japan.

Greenpeace-Aktivisten dokumentierten am 15. April 2008, wie zahlreiche als persönliches Gepäck der Besatzung deklarierte Kartons unter den Augen der verantwortlichen Firma Kyodo Senpaku von der Nisshin Maru abgeladen wurden. Sie stellten einen der Kartons mit mehr als 23 Kilogramm gesalzenen Walfleisches mit einem Marktwert von circa 3000 US-Dollar sicher. Informanten bestätigten, dass Besatzungsmitglieder der Walfangflotte auf diese Art bis zu 20 solcher Kartons an Land schmuggeln und auf eigene Rechnung verkaufen. Das Walfleisch wird dann an Händler geliefert und landet schließlich in den Spezialitätenrestaurants Japans.

Zoologische Sensation im Sektionssaal: Zwergglattwal wird untersucht

In Neuseeland scheinen Sektionswochen angebrochen zu sein. Letzte Woche berichteten alle großen Medien von der Sektion eines 495kg mächtigen Riesenkalmars im Te Papa Museum in Wellington (z.B. taz, 30.4.2008). Diese Woche ist der nächste Exot an der Reihe. Ein am 13. Mai 2007 gestrandeter Zwergglattwal (Caperea marginata) ist aufgetaut worden und gerät unter das Messer namhafter Spezialisten aus Neuseeland, Australien und den USA.

Zwergglattwal wird vermessen. Courtesy of Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa
Der Zwergglattwal wird vermessen. Courtesy of Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa

Über den Zwergglattwal ist der Forschung noch wenig bekannt. Er wird bis zu 6,5 Meter lang, 3,5 Tonnen schwer und gehört zu den Bartenwalen. Neben einem großen Kopf, der in der Form dem der Glattwale (Balaenidae) ähnelt, zeigt er mit angedeuteten Kehlfurchen und Finne auch Merkmale der Furchenwale. Ausserdem hat er 18 Rippenpaare und damit deutlich mehr als bei anderen Bartenwalen. Wegen dieser Besonderheiten wird der Zwergglattwal in einer eigenen zoologischen Familie, Neobalaenidae, geführt.

Norwegen beginnt Jagd auf Wale

Die kommerzielle Walfangsaison hat in Norwegen begonnen, der erste Wal wurde erlegt. Trotz sinkender Nachfrage für Walfleisch dürfen bis zu 1052 Nördliche Zwergwale getötet werden. Diese von der norwegischen Regierung selbst auferlegte Fangquote hat sich in den vergangenen vier Jahren nahezu verdoppelt und steht im Widerspruch zu dem international gültigen kommerziellen Walfangverbot.

Erreicht wurde diese Fangquote in den vergangenen Jahren jedoch nicht. In den Fangsaisonen 2006 und 2007 lag die tatsächliche angelandete Zahl harpunierter Zwergwale jeweils bei weniger als 600 Tieren. Im Jahr 2006 wurde die Jagd sogar für drei Wochen ausgesetzt, weil die Walfänger ihre Ware von den bereits erlegten Tieren nicht absetzen konnten.

Großer Lauschangriff auf kleine Weser-Wale!

Bei der Suche nach den Schweinswalen in der Weser kommen in diesem Jahr erstmals High-Tech-Lauschdetektoren zum Einsatz. Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) und die Untere Naturschutzbehörde Brake haben in der Weser Unterwasser-Mikrophone installiert, die die Laute der kleinen Wale aufzeichnen.LOGO GRD

Doch High-Tech allein reicht nicht, wenn es gilt, die flinken Meeressäuger aufzuspüren und mehr über die Anzahl der Wale und ihre bevorzugten Gebiete zu erfahren. Erneut bitten GRD und Untere Naturschutzbehörde Brake alle Fährfahrer, Segler, Kanufahrer, Bootsfahrer, Anwohner und Spaziergänger, die Augen offen zu halten und Schweinswalsichtungen zu melden. Die Weserfähre GmbH unterstützt diese Aktion tatkräftig, informiert auf ihren Fährschiffen über die Weser-Wale und hat sogar einen Fotowettbewerb für das schönste Schweinswalfoto ausgeschrieben.

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