Neue Highlights in der Walausstellung des Senckenbergmuseums in Frankfurt / M.

von | | | 8. Oktober 2001

Viele neue und außergewöhnliche Exponate bereichern seit dem Wochenende die Ausstellung im Senckenbergmuseum.

Walskelette im Frankfurter Senckenberg Museum

Frankfurt a. M., 08. Oktober 2001 – Viele neue und außergewöhnliche Exponate bereichern seit dem Wochenende die Ausstellung im Senckenbergmuseum. Auf aktuellem wissenschaftlichen Stand erhält der Besucher interessante Informationen zu den eleganten Schwimmern und Tauchern, die sich, wie Fledermäuse, mit Schallsignalen orientieren.

Aus Michigan / USA wurde das Skelett eines Urwals (Dorudon) nach Frankfurt geholt, das sich nun zu dem Schwertwal (Orcinus orca) mit seinem eindrucksvollen Raubtier-Gebiss und den anderen Walen gesellt.

Die „Riesen der Meere“ haben uns Menschen von jeher fasziniert. Steht man im Senckenbergmuseum vor dem 23 Meter langen Skelett eines Finnwals (Balaenoptera physalus), bekommt man eine Vorstellung von der beeindruckenden Größe dieser Tiere, von denen es weltweit mehr als 80 recht unterschiedliche Arten gibt.

An dem ebenfalls neuen Urwal-Skelett eines Ambulocetus mit seinen winzigen Hinterbeinen lässt sich die Evolution dieser Tiere, die im Laufe der Jahrmillionen vom Land ins Wasser eingewandert sind, nachvollziehen. Eine plastische Wandgrafik erläutert die Stammesgeschichte und die Verwandtschaftsverhältnisse der Wale.

Einige konservierte Walembryonen und Walfeten zeigen die Entwicklung der kleinen Wale. Am Embryo eines Fleckendelphins (Stenella attenuata) im 2. Monat kann man noch winzige Hinterbeine erkennen, die sich jedoch während des Wachstums im Mutterleib völlig zurückbilden. Andere Präparate in verschiedenen Wachstumsstadien machen deutlich, wie der Körper allmählich stromlinienförmig wird, die Nasenöffnungen sich auf der Stirn zu einem Blasloch vereinigen und die „Knospen“ der Vorderbeine sich zu Brustflossen entwickeln.

Eine Besonderheit der Ausstellung ist das Originalpräparat eines Schweinswals (Phocoena phocoena) im Längsschnitt, das einen Einblick in das Innere eines Wals gibt. Hier wird deutlich, dass sich Wale in ihrem Bau von anderen Säugetieren (und Menschen) nicht grundsätzlich unterscheiden. Gehirne von Walen und das Herz eines Seiwals (Balaenoptera borealis) vermitteln einen Eindruck von der absoluten Größe der inneren Organe. – Es wird erklärt, wie und wovon Wale sich ernähren, wie sie sehen und hören und auch, wie sie sich auf ihrer Wanderschaft in den Weiten der Meere orientieren.

Die neue Konzeption mit vielen attraktiven Exponaten entstand in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. H. Oelschläger, Dr. Senckenbergische Anatomie der J.W.Goethe-Universität und seinem Team und wurde in die bereits seit den 60er Jahren bestehende und damals wegweisende Walausstellung eingefügt. Für Menschen jeden Alters gibt es viel Spannendes und Wissenswertes zu entdecken.

Dies ist eine Pressemitteilung des Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg